Dienstag, 16. März 2010

Unterschiede....

Hola!!
Heute moechte ich euch einige kleine Dinge aufzaehlen, die mir hier am Anfang besonders aufgefallen sind, und die anders sind als in der Schweiz, oder einfach typisch Ecuador:

Essen & Trinken:
-Hier wird eigentlich selten mit Gabel und Messer gegessen, oefters einfach mit einem Loeffel oder nur einer Gabel. Fleisch wird mit den Haenden gegessen oder einfach auf die Gabel gespiesst und abgebissen. Und ich habe mich schon einige Male darueber aufgeregt, weil ich das dumme Spiegelei einfach nicht so toll mit dem Loeffel zerschneiden konnte :)
-Es gibt hier jeden Tag Reis. Ohne Reis gehts nicht. Reis mit Fleisch. Reis mit Poulet. Reis mit Pommes (und Fleisch natuerlich). Reis mit Spiegelei (mein Favorit)Reis mit Lasagne. Reis mit Spaghetti. Reis mit........
-Alle Ecuatorianer lieben Pizza ueber alles. Obwohl meiner Meinung nach die Pizza hier zwar lecker, aber nicht mit Pizza in der Schweiz oder Italien vergleichbar ist.
-Hier trinkt wirklich niemand Wasser. Die meisten Ecuatorianer koennten ohne Cola nicht leben. Bei mir zuhause gibts also immer nur Coca Cola oder andere Sodas (ich weiss das Wort gerade nicht), wie Fanta oder aehnliches. Ich habe mich zum Glueck aber schon durchgesetzt, dass meine Mama immer Wasser kauft, denn
-Das Leitungswasser ist nicht unbedingt trinkbar, deswegen kann man 5Liter-Flaschen von Wasser kaufen.
-Es gibt nur Gasherde, keine Elektronischen.
-Wenn man mit einigen Freunden ein Bier oder ein anderes alkoholisches Getreank trinkt, wird jeweils nur eine oder zwei Flaschen gekauft und eine Person schenkt dann in das Glas immer ein bisschen ein, und so macht man immer die Runde.

Gewohnheiten, Alltag:
-Das Telefon oder Handy wird hier immer mit "Alo" abgenommen, es wird also nicht gleich der Name genannt, sodass ich oft einfach keine Ahnung hatte, mit wem ich ueberhaupt rede. Jetzt ist das alo schon so zur Gewohnheit geworden, dass es warscheinlich schwierig wird, mir das in der Schweiz wieder abzugeweohnen :)
-Hier ist niemand puenktlich. Wenn man sich irgendwo um 16. Uhr trifft, ist man bestimmt nicht vor 16.30 dort. Ich erinnere mich gut an die ersten Wochen als wir uns am Nachmittag jeweils mit den anderen Austauschschuelern und einigen Ecuatorianern im Park getroffen haben und um punkt 4 oder sogar 5 Minuten vorher dort waren und die ersten Ecuatorianer dann so anch 20 Minuten eintrafen :) Wenn zuhause jemand sagt, um 7 Uhr gehts los, faengt man um / Uhr an, sich bereitzumachen. Und bei Einladungen gilt es eher als unhoeflich, puenktlich zu erscheinen, da die Gastgeber dann noch lange nicht bereit sind :)
-Hier wird immer im Auto rumgefahren. Auch zu den Grosseltern die glecih um die Ecke wohnen gehts mit dem Auto. Und die oeffentlichen Verkehrsmittel meide ich lieber, da die Stadtbusse immer unglaublich ueberfuellt sind, stinken und ausserdem auch Diebstahlgefahr besteht.
-Die Lieblingsbeschaeftigung eines jeden Jugendlichen besteht dann auch darin, abends in seinem Auto mit einigen Freunden ewig lange durch die Stadt zu fahren, "dar una vuelta" also eine Runde drehen, ohne eigentliches Ziel :) Kommt auch oefters vor dass wir uns zu siebt oder acht in ein Auto quetschen oder auf einem Pick-up hinten mitfahren, was unglaublich viel Spass macht!
-Das Taxi kostet in meiner Stadt imer nur einen Dollar, und auch in groesseren Staedten ist es wahnsinnig billig, weshalb es unglaublich viele Taxis gibt und diese auch extrem viel benutzt werden.
- An jeder Ecke oder einfach jede 30 Meter gibt es sogenannte "Tiendas" also ganz kleine Laeden in denen man alles findet... Jede Menge Suessigkeiten, Esswaren, Fruechte, Getraenke, aber auch verschiedenste Hashaltsartikel.
-Es wird oft an der Anzahl Autos, die eie Familie besitzt, gezeigt, wie viel Geld eine Familie hat.
-Geschaetzt die Haelfte aller Ecuatorianer mt Auto haben einen Hyundai Tucson :D

Wetter, Klima:
-Das Klima in Ecuador ist verrueckt. Es gibt zwar keine Jahreszeiten, aber das Wetter wechselt nur schon in einem Tag staendig. Man sagt deswegen auch, dass man in Ecuador die vier Jahreszeiten an einem tag erleben kann. Mal schein die SOnne und fuenf Minuten spaeter regnet es aus Stroemen und weitere 5 Minuten spaeter ist es wieder total heiss.
-Die Sonne ist wahnsinnig drueckend und stark. Als hellhaeutige europaerin brauche ich deswegen auch eine extrastarke Sonnencreme, da ich mich wahnsinnig schnell verbrenne.
-Wenn es etwa 20 Grad oder etwas weniger hat wird schon von allen gejammert wie kalt es doch sei und sie wuerden wohl bald erfrieren. (Wenn die wuessten wie der Winter in der Schweiz ist.....)

Schule:
-Das Klassenzimmer wird in der Schule nie gewechselt, die Lehrer kommen jeweils fuer die Stunde ins Klassenzimmer.
-Es gibt eine Schuluniform.
-Fuer den Sportunterricht zieht man sich nicht um, sondern kommt mit der Sportuniform zur Schule. Der Sportunterricht findet auch immer draussen statt, ob es jetzt regnet, oder die SOnne scheint.
-Wenn jemand die Antwort weiss, wird immer laut reingerufen.
-Kommt vor, dass jemand waehrend der Unterrichtsstunde einfach anfaengt Gitarre zu spielen.


Fehlen noch unglaublich viele Sachen, ich habe jetzt aber keine Zeit mehr....
Fortsetzung folgt!!!

Mittwoch, 10. März 2010

Karneval, Valentinstag, Vulkane...

HOLA!! Endlich komme ich wieder einmal dazu, etwas zu schreiben... Ich bin hier wie immer schoen beschaeftigt und die Zeit vergeht wie im Flug. Schon ist Maerz und es geht immer mehr auf meinen Geburtstag (25.Maerz) zu, fuer den wir schon eine grosse Fiesta geplant haben :)
Ich weiss jetzt auch schon, wann ich wiede nach Hause komme.... Am 17. Juni fliege ich hier ab und komme am 18. Juni 09 wieder in Zuerich an... fehlen also nur etwas mehr als drei Monate und ich kann es wirklich kaum glauben, das die Zeit so schnell vorbeigegangen ist!!! Es gibt so viele Sachen die ich an Ecuador so sehr mag und ich habe hier eine zweite Familie und viele neue Freunde gefunden, die ich auf jeden fall wahnsinnig vermissen werde. Ich habe Spanisch zu sprechen gelernt und viele neue Dinge kennengelernt.Es gab schwierige aber auch wunderschoene Momente aus denen ich viel gelernt habe! Und jetzt sind schon fast 7 Monate meines austauschjahres vorbei und ich moechte die letzten Monate einfach noch voll und ganz geniessen!! Nun werde ich euch aber noch ueber meinen Februar erzaehlen:

Februar bedeutet in Ecuador Karnevalszeit. Und Karneval bedeutet unglaublich viel Spass. Hier in Ecuador besteht Karneval nicht wie in der Schweiz aus Guggenmusik, Konfettischlachten und Verkleidungen, sondern aus riesigen Wasserschlachten. Auf der Strasse ist man nirgends mehr sicher, denn an jeder Ecke wird man mit Wasserbomben beworfen oder einem wird sogar einen ganzen Eimern voll Wasser angeleert. Vor meiner Schule war jeweils die Hölle los und ich bin einige Tage lang nie trocken nach Hause gekommen. Und ich als “gringa” musste natürlich reichlich in den ecuadorianischen Karnevalsbrauch eingeführt werden und wurde immer als erste von allen nass gemacht. Es wird aber nicht nur mit Wasser gespielt, das wäre ja langweilig. Kann also gut sein, dass dir plötzlich ein Ei an den Kopf fliegt oder Mehl in die Augen. Auch gibt es spezielle Schaumsprays, bei denen wir uns wirklich total von Kopf bis Fuss voll gespritzt haben. Einmal, vor meiner Schule, bin ich von einigen Jungs gepackt worden, weggetragen, auf den Boden gelegt und dann von einem gigantischen Eimer voll Wasser, gemischt mit viel Erde, überleert worden und mit einem lauten “Bienvenida en Ecuador” (Willkommen in Ecuador) wieder freigelassen. So kam ich dann zuhause klitschnass und voller Erde an und verbrachte erst mal gut 2 Stunden damit, meine schöne blauweisse Uniform von Hand zu waschen. Einige Male haben wir uns auch mit einigen Freunden getroffen, um Karneval zu spielen und haben unter anderem unser ganzes Haus mit Schaum voll gespritzt und uns einmal mit der ganzen Kleidung in einen Pool gestürzt. :)

Neben dem ganzen Karnevalspass habe ich aber auch noch einige andere Dinge erlebt. Am 14. Februar war, wie auf der ganzen Welt, auch in Ecuador der Valentinstag. Valentinstag ist hier ein ziemlich grosses Ding und es wurde schon Wochen davor diskutiert und überlegt, was man sich den schenken und mit dem Freund unternehmen soll. In der Schule wurden wie wild Karten, Rosen und andere Geschenke verteilt. Ich habe den Valentinstag schlussendlich mit meinen Schwestern und dem Freund meiner grossen Schwester in Salcedo, einem Dorf in der nähe von Latacunga verbracht, wo wir gepicknickt und natürlich auch zünftig Karneval gespielt haben (wobei ich von einem kleinen, fremden Jungen aus dem Hinterhalt angegriffen wurde).

Dann gab es kurze Ferien, das heisst, wir hatten 2 Tage schulfrei! Mit meiner Familie fuhr ich nach Riobamba, wo wir von einem Freund, der früher für meinen Gastvater gearbeitet hat und seiner ganzen Familie zum Essen eingeladen wurden. Die Familie wohnt ziemlich auf dem Land und wir haben uns schon gefragt, ob wir wohl wieder heil nach Hause kommen würden, als wir nach einer – so schien es – unendlichen Fahrt auf eher etwas schlechteren Strassenverhältnissen, endlich in dem kleinen Dorf angelangt sind. Die Familie gehört eher zu den ärmeren Familien Ecuadors, was man an den Lebensverhältnissen schnell erkennen konnte. Wir wurden aber unglaublich herzlich aufgenommen und versorgt und es war eine gute Erfahrung, auch einmal das Leben in der Unterschicht des Landes kennen zu lernen. Das kleine Dorf, in dem wir zu Besuch waren, lag am Hang eines grossen Hügels, direkt gegenüber des aktiven Vulkans „Tungurahua“, der dann auch fleissig Asche gespuckt hat, was doch auch ein nicht unbedingt alltägliches Erlebnis war... :)

Ansonsten habe ich viel mit meinen Freunden und Schwestern unternommen, besonders it meiner 18-jaehrigen Gastschwester Maria Fernanda, bevor diese am 24.Februar fuer sechs Monate in die USA geflogen ist.. Es war sehr traurig mich von ihr zu verabschieden, da Maria wirklich wie eine Schwester fuer mich geworden ist und ich leider nicht weiss, wann ich sie wiedersehen werde ):
Ich habe aber immer noch meine anderen beiden Schwestern und jetzt halten wir umso mehr zusammen! Letzte woche ist sowas wie ein kleiner Jahrmarkt nach Latacunga gekommen, mit verschiedenen Bahnen und Sachen wie Schiessbuden, was dann natuerlich auch alles einmal kuenftig ausgetestet werden musste. Letzten Samstag war ich mit einigen Freunden in einer Disco, die eigentlich erst ab 18 ist und es war so richtig toll :) So ist immer etwas los..!!

Nun wuensche ich euch eine gute Zeit, einen schoenen Fruehling und bis bald
Sonja