Freitag, 17. September 2010

3 monate..

.. sind schon vergangen, seit ich Ecuador verlassen habe. Auf der einen Seite kommt mir das ganze Austauschjahr manchmal ziemlich weit weg vor, irreal, wie ein Traum.. und ich kann es kaum glauben, dass ich in Ecuador war, all diese Erfahrungen gemacht habe und das alles schon vorbei ist. Andererseits kommt es mir aber auch vor als wäre ich erst gerade noch dort gewesen, als hätte ich erst gestern noch mit meiner Gastschwester bis tief in die Nacht Telenovelas geschaut, mir jeden Morgen die Schuluniform angezogen, jeden Tag Reis und Pollo gegessen, am Wochenende in den Discos oder Fiestas zu Reggueton getanzt..Aber ich bin jetzt hier in der Schweiz, und was bleibt von diesem unvergesslichen Jahr sind die Erinnerungen, Fotos und das Wissen, eine zweite Heimat und Familie sowie viele Freunde in Ecuador gefunden zu haben.
Die erste Zeit in der Schweiz war alles andere als einfach, ich war oft traurig und wollte eigentlich nur zurück nach Ecuador. Jetzt, nach 3 Monaten, ist alles schon viel besser geworden, ich habe im August meine Berufslehre angefangen und immer viel zu tun.
Letzte Woche war das Re-entry wochenende von YFU für alle Austauschschüler, die diesen Sommer aus ihrem Austauschjahr zurückkamen.. es war ein tolles Wochenende und wir hatten viel Spass, es hat hat aber auch sehr gut getan über die Erfahrungen und die Zeit nach dem Austauschjahr zu sprechen..
Ich werde mich auch Ehrenamtlich bei YFU engagieren, zB als Kontaktperson für Melissa aus Uruguay oder hoffentlich bald auch als Lagerleiterin oder bei Auswahlinterviews..
Jedenfalls macht es mir total viel Spass, bei YFU mitzuarbeiten, die Austauschschüler kennenzulernen denn so geht auch meine Austauscherfahrung noch etwas weiter..

Natürlich vermisse ich meine Gastfamilie und Freunde in Ecuador immer noch wahnsinnig, und ich glaube, wenn ich die Möglichkeit hätte, würde ich jetzt sofort nach Ecaudor fliegen, um alle zu besuchen.. Aber es gibt ja auch facebook, hotmail, skype und so weiter und ich habe fest vor nächsten Frühling oder Sommer wieder nach Ecuador zu fahren!! Und wie schnell ein jahr vergehen kann, weiss ich ja bereits ;)

Samstag, 26. Juni 2010

wieder zuhause..

ja, ich bin wieder in der schweiz. seit einer woche.
am letzten freitag kam ich abends um 20 vor 11, mit gut vier stunden verspaetung am flughafen an. und irgendwie ist hier alles ziemlich komisch. nun aber von vorne:

meine letzte nacht in ecuador verbrachte ich, nachdem ich einen wunderschoenen abend mit meinen besten freundinnen verbracht hatte, vorallem mit packen und aufraeumen, suchen und in den meisten faellen auch finden, schreiben und basteln, also mit allem moeglichen ausser schlafen. da ich frueher leider noch nicht mit packen angefangen hatte war das ganze ziemlich chaotisch und ich wollte eigentlich noch einige sachen kaufen, dazu blieb dann aber halt keine zeit, und ich wollte auch noch ein abschiedsgeschenk fuer meine familie basteln, ein fotoalbum. etwa um 6 uhr morgends fand ich dann doch endlich zeit, um ein bisschen zu schlafen, eine halbe stunde spaeter stand ich aber schon wieder auf, um wm zu schauen :)
den letzten vormittag verbrachte ich dann damit noch einige letzte sachen zu kaufen, mich zu verabschieden und fotos von latacunga und unserem haus zu schiessen. etwa um halb 12 ging es dann los richtung quito, fuer die fahrt hatten wir extra eine buseta (eine art schulbus) gemietet, da ich doch einiges an gepaeck dabeihatte. als ich nach dem ganzen stress dann endlich im auto sass und auf das immer weiter zurueckliegende latacunga schaute, wurde ich doch ziemlich traurig und mir wurde erst richtig bewusst, dass das ganze Abenteuer austauschjahr schon vorbei ist..
in quito assen wir dann bei meiner tante und schossen noch einige familienfotos.
danach gings schon los zum flughafen, und ich musste mich von meinem gastvater verabschieden, da er arbeiten musste und deswegen nicht zum flughafen kommen konnte.
am flughafen mariscal sucre in quito traf ich dann auf ximena, die betreuerin von yfu, verabschiedete mich von ihr und dann musste ich schnell rein, um mein gepaeck aufzugeben. meine mama begleitete mich und ich wurde dann so richtig nervoes. habe am ganzen koerper gezittert ûnd ohne meine gastmutter haette ich es wahrscheinlich nicht einmal geschafft, das gepaeck am richtigen ort aufzugeben. zum glueck hatte ich kein uebergepaeck..
dann konnte ich noch einmal schnell raus um mich zu verabschieden. der abschied von meiner gastfamilie, vorallem von meiner gastschwester tamia, war wahrscheinlich der traurigste und schwierigste moment des ganzen jahres. wir haben in diesem jahr so viel geteilt und zusammen erlebt und ich bin wirklich teil der familie geworden. die familie poveda ist zu meiner zweiten familie geworden, ecuador zu meinem zweiten zuhause. nach einem sehr traurigen abschied habe ich meine schwester noch ein letztes mal umarmt und bin dann ganz schnell weggegangen... ich war unglaublich traurig, habe geheult wie ein schlosshund und konnte es einfach nicht glauben, dass alles vorbei sein sollte und ich jetzt zurueck in die schweiz fahren wuerde, mein geliebtes ecuador und vorallem alle die personen, die ich so lieb bekommen hatte, hinter mir lassen sollte..
mein flugzeug hatte dann mehr als 3 stunden verspaetung und ich verbrachte die wartezeit damit, meine gastschwester und meine besten freunde anzurufen, die mich dann etwas beruhigen konnten. und dann ging die reise los, von quito nach guayaquil, in guayaquil hatten wir etwa eine stunde aufenthalt und ich rieg meine liebsten noche in letztes mal an, bevor der flieger dann richtung madrid abhob.

in madrid kamen wir mit fast 4 stunden verspaetung an, wodurch ich natuerlich meinen anschlussflug nach zuerich verpasste. ich bekam dann einen neuen flug und zusammen mit meiner sitznachbarin aus dem flugzeug, die ihren flug nach italien ebenfalls verpasst hatte, ging ich noch einen kaffee trinken. danach trennten wir uns und ich war wieder allein.. im flugzeug nach zuerich sassen dann doch schon einige schweizer und fuer mich war es erstmal super komisch, schweizerdeutsch zu hoeren und ich wollte eigentlich viel lieber spanisch hoeren.. als wir dann endlich, ziemlich verspaetet in zuerich ankamen ging ich zur gepaeckausgabe und da standen auch schon meine familie und meine freundinnen!! ich bin ziemlich erschrocken und war eigentlich noch gar nicht darauf vorbereitet meine lieben schon zu sehen und war deswegen etwas schuechtern aber als ich dann endlich mein gepaeck hatte, rausging und meine eltern umarmen konnte, war das doch ein schoener moment! mir fiel auf, dass dieses jahr so wahnsinnig schnell vorbeigegangen war.. ausserdem bereitete es mir doch einige schwierigkeiten, deutsch zu sprechen, obwohl ich viel zu erzaehlen hatte! wir gingen dann zum Zug und was mit im flughafen auffiel war, dass alles so schweizerisch war... sauber, modern und organisiert. typisch schweiz eben.

am nachesten tag hatte ich dann doch etwas mit dem jetlag zu kaempfen, ich konnte fast die ganze nacht nicht schlafen.. am abend fand meine willkommensparty statt, wozu meine ganze verwandtschaft und meine besten zwei freundinnen eingeladen worden waren. es war schoen alle wiederzusehen aber ich war irgendwie noch etwas ueberfordert mit so vielen leuten und eigentlich noch nicht ganz gluecklich damit, in der schweiz zu sein, und ich vermisste ecuador...
so war es dann die ersten tage, ich hatte keine lust zu nichts sass nur zu hause und das regenwetter war natuerlich auch kein aufsteller. ich verbrachte den tag hauptsaechlich am pc, schrieb emails und chattete mit meinen freunden und meiner familie in ecuador..
also dann endlich die sonne rauskam und das wetter besser wurde, besserte auch meine stimmung und ich ging endlich raus, in die stadt und meine alten klassenkameraden besuchen. und da fiel mir dann auch auf wie verschieden die schweiz und ecuador doch sind... wieso halten hier alle autos an, wenn ich die strasse ueberqueren will?? wieso gruessen mich alle leute im dorf oder im postauto? wieso kommt jeden morgen die Post? wieso ist alles so teuer?? und wieso gibt es ä ö und ü auf der tastatur, aber kein ñ..????

ich habe mich noch nicht voll und ganz eingelebt in der schweiz und ich vermisse ecuador unglaublich und ich werde wahrscheinlich nie aufhoeren, ecuador und all die menschen dort zu vermissen, aber es wird besser und ich bin einfach unglaublich gluecklich, dass ich die chance hatte, eine solch grossartige erfahrung zu machen und dieses wunderbare jahr zu erleben!

Donnerstag, 17. Juni 2010

die letzten Wochen/Tage

Es ist schon soweit und mir bleiben nur einige wenige Stunden in Ecuador... Bevor ich nach Hause fliege moechte ich euch aber noch ueber die letzten Wochen oder Tage erzaehlen:
Am Donnerstag 27.Mai fand in meiner Schule der „Dia de las Nacionalidades“ , also der Tag der Nationalitaeten statt. In meiner Schule sind wir 5 Austauschschueler aus Frankreich, Deutschland, Finnland und der Schweiz und es gibt auch einige Schueler mit auslaendischen Wurzeln. Der Tag der Nationalitaeten gab uns die Moeglichkeit unseren ecuatorianischen Mitschuelern unser Land naeherzubringen und vorzustellen. Der erste Teil war der offizielle, bei dem alle Nationalhymnen gespielt wurden und der jeweilige Schueler seine Flagge hochziehen musste. Dann gab es auch noch kurze Informationen ueber jedes Land. Spaeter mussten wir Austauschschueler dann vor 1500 Schuelern ueber unser Land sprechen, zuerst in der Landessprache, danach auf Spanisch. Da man mich vorher nicht darueber informiert hatte, dass ich vor der ganzen Schueler die Schweiz vorstellen sollte war ich natuerlich ueberhaupt nict vorbereitet und stammelte nervoes estwas ueber schokolade, uhren und 4 Landessprachen. 
Der zweite, inoffizielle Teil bestand darin, dass zu jedem Land ein Stand aufgestellt wurde. Alle meine Klassenkameraden halfen mir dabei einen Stand zum Thema Schweiz aufzubauen mit Uhren, Kalenderbilder, Schweizerflagge, Kaese und schweizer Volksmusik. Ich habe dann den Schuelern ein bisschen von der Schweiz erzaehlt und Fragen beantwortet. Meine besten Freundinnen und ich haben uns sogar eine schweizer Tracht schneidern lassen, welche zwar nicht ganz echt aussah, als improvisation jedoch gut durchging 
Der Tag der Nationalitaeten war ein sehr schoenes Erlebniss und ich fand es eine tolle Erfahrung, den Ecuatoriandern mein Heimatland etwas naeherzubringen.
Am darauffolgenden Samstag fuhr ich mit einem Freund zum Cotopaxi. Der Nationalpark Cotopaxi ist etwa 35 Minuten von Latacunga entfernt und besteht aus wunderschoenen landschaften und natuerlich dem Vulkan Cotopaxi (mit fast 6000 m.ü.M. einer der hoechsten aktiven Vulkane der Welt). Zuerst fuhren wir zu einem kleinen See, wo wir einige Fotos schossen und dann gings los zum Vulkan. Der Cotopaxi ist bis auf eine Hoehe von 4500 m.ü.M befahrbar, dann heisst es weiter zu Fuss. Wir machten uns also auf den Weg nach oben und ich hatte ziemlich mit der Hoehenluft zu kaempfen. Schlussendlich kamen wir dann bei einer Huette auf fast 5000 m.ü.M an und wir wollten eigentlich noch bis zum Schnee hochsteigen, haben es dann aber lieber gelassen, da ich schon ziemlich muede war. Nach einer kleinen Verschnaufspause ging es auch schon wieder abwaerts und ziemlch muede kamen wir abends wieder in latacunga an, mit dem Vorsatz noch einmal zum Cotopaxi zu fahren und diesmal bis zur Schneegrenze hochzsteigen.
Am naechsten Tag war die Erstkommunion von meinem Cousin Ariel, der auch bei uns lebt. Den Gottesdienst, der schon um acht Uhr morgens stattfand, haben meine Schwestern und ich verschlafen, danach aber verbrachten wir einen schoenen Tag im Kreise der ganzen Familie.
Letzten Samstag fand in Pujilí, einem Dorf in der Naehe von Latacunga der Corpus Cristi, ein grosser Umzug von verschiedenen Tanzgruppen und Trachten Ecuadors, statt. Mit meiner Familie fuhren wir morgens nach Pujilí und schauten dort den Umzug , verbrachten einen schoenen Tag und ich habe viele Fotos geschossen.
Am Sonntag dann fuhren wir zusammen mit meinem Onkel und seiner Familie sowie einigen Freunden meines Papas nach Zumbahua. Zumbahua ist ein Indigenasdorf etwa eineinhalb Stunden von Latacunga entfernt und ziemlich in den Bergen. Auf der Fahr sahen wir wunderschoene Landschaften und endlich iN Zumbahua angekommen, zurden wir freundlich von den Indigenas aufgenommen. Mein Vater, der von seiner Arbeit aus mit den Indigenas zu tun hatte gab dort etwas wie eine Konferenz und wir hoerten eine Weile zu, und machten uns dann auf um die Umgebung auszukundschaften. Mit meinen Schwestern schossen wir jede Menge Fotos und etwas spaeter wurden wir von den Indigenas dann zum Mittagessen eingeladen (Es gab als delikatesse eine Suppe mit Meerschweinchenschenkel...)
Etwas vor 4 Uhr Nachmittags war die Konferenz dann vorbei und wir beschlossen, zum Quilotoa zu fahren, der sehr nhe von Zumbahua liegt. Der Quilotoa ist ein Kratersee und wirklich wunderwunderschoen. Oben am Krater angekommen, kauften wir einige Souvenirs und mein Cousin Ariel, ein Freund meines Papas und ich beschlossen, bis zum See hinunterzusteigen. Der Weg zum See ist lang und an einigen Stellen ziemlich steil. Unten angekommen schossen wir Fotos und genossen den wunderschoenen Kratersee. Und dann hiess es los zum Aufstieg. Der Aufstieg war anstrengend und lang und da wir doch wieder auf einer ziemlichen Hoehe waren auch sher ermuedend. Schlussendlich haben wir es aber geschafft und fuhren dann abends gluecklich aber todmuede zurueck nach Latacunga.

Am letzte Montagmorgen ist eine Grosstante von uns gestorben, mit der wir uns alle sehr gut verstanden haben. Meine ganze Familie ist gleicht am Montagnachmittag nach Quito gefahren, ich bin in Latacunga geblieben, da ich einige Sachen erledigen musste und so nicht fahren konnte. Am naechsten Tag, also am Dienstag bin ich aber auch mit nach Quito gefahren und wir sind zur Beerdigung gegangen, welche sehr traurig war (übrigens sind die beerdigungen in Ecuador sehr anders als in der Schweiz).
Am selben Dienstag war auch mein letzter Schultag in meinem Colegio. Ich bin nur bis zur Pause geblieben, da wir schon frueh nach Quito fahren wollten. Wir hatten zum Glueck fast nur Freistunden, so genoss ich also noch die letzte Zeit gemeinsam mit meinen Klassenkameraden. Ich brachte ihnen etwas der Schweizer Schokolade mit, die mir meine Mama aus der Schweiz geschickt hatte. Ausserdem hatte ich mir eine Ecuador-Flagge gekauft, auf der mir alle etwas draufschrieben, ebenfalls wurde das T-Shirt meiner Schuluniform gruendlich vollgeschrieben. Danach haben wir jede Menge Fotos geschossen und um etwa halb elf bin ich auch schon nach Hause gegangen... Es war schon komisch, zum letzten Mal die Schuluniform anzuziehen, zum letzten mal in unserem Schulzimmer zu sitzen, zum letzten Mal mit meinen Freunden im Colegio herumschlendern.... Zum Glueck war es nicht traurig, da ich alle meine Klassenkameraden noch einmal sehen wuerde.
Nachdem wir am Dienstag dann abends von Quito zurueckgekommen sind haben meine Mama und ich unsere Koffer gepackt und um etwa 11 Uhr abends sind zur zusammen mit Baby Nicolas in den Bus nach machala gestiegen. Machala ist eine Stadt ganz im Sueden der Kueste Ecuador und die Fahrt dauerte etwa 9 Stunden. Morgens um 8 sind wir dann in Santa Rosa, einer Kleinstadt ausserhalb Machalas angekommen, wo wir schon vom Onkel und der Tante meiner Gastmama erwartet wurden. Dort haben wir dann gefruehstueckt, uns geduscht und etwas geplaudert und ich bin dann mit meiner cousiene Nadia im Bus nach Huaquillas, einer Grenzstadt zwischen Ecuador uns Peru gefahren. Wir sind dann im peruanischen Teil der Stadt Shoppen gegangen, da dort sehr viele Kleider sehr billig verkauft werden... Ich habe mir eine Hose, ein T-Shirt und eine Sonnenbrille gekauft und auch noch in bisschen Peru kennengelernt..
Zurueck in Santa Rosa haben wir abends dann noch einige Runden durch die Stadt gedreht, einige Sachen eingekauft und am naechsten Morgen um 5 uhr frueh gings auch shcon los im Bus richtung Guayaquil. Die Fahrt nach Guayaquil dauerte etwa 3 Stunden und dort angekommen haben wir auch gleich den naechsten Bus nach Salinas genommen. Salinas ist ein beliebter Touristenort, dirket am Meer. Um etwa 11 Uhr sind wir dann dort angekommen, haben uns ein Hotel gesucht und dann den ganzen Tag am Strand verbracht. An den Straenden Ecuadors gibt es jede Menge Verkaeufer die ihre Ware, z.b. Schmuck, Kunsthandwerk, Kleider und vieles mehr, herumtragen uns direkt an die Leute verkaufen. Ich habe mir dann ein Zoepchen machenlassen, und 2 Kleider sowie jede Menge Schmuck gekauft. Abends sind wir dann fein essen gegangen und danach hiess es schon wieder Koffer packen.
Am naechsten Morgen sind wir nach einem reichen Fruehstueck nach Guayaquil, der groessten Stadt Ecuadors aufgebrochen. Dort angekommen sind wir als erstes zum Flughafen gefahren, um dort das Flugticket fuer den Heimweg zu kaufen, da wir wirklich nicht noch einmal die anstrengende und lange Busfahrt auf uns nehmen wollten. Ein Flugticket von Guayaquil nach Quito kostet knapp 80 Dollar und der Flug dauert 45 Minuten.
Nach dem wir dann die Tickets gekauft und das Gepaeck abgeladen hatten, machten wir uns auf eine Sightseeing tour in der Metropole Guayaquil.. Guayaquil ist wirklich ein Glanzstueck und es hat mir sehr gut gefallen. Wir sind lange zeit dem Malecon, also dem Teil der direkt am Fluss Guayas liegt, nachgelaufen und sind auch wieder ein bisschen shoppen gegangen. Danach machten wir uns auf zum Kuenstlerviertel „Las Peñas“. Las Peñas ist ein ehemaliges Armenviertel an einem Huegel welches von einigen Kuenstlern wunderschoen und mit vielen Farben gestaltet worde ist. So sind wir dann also die vielen Treppen hochgestiegen, haben die schoenen Haeuser betrachtet und nach 444 Stufen und grosser Anstrengung (mit einem fast einjaehrigen Baby, den ganzen Taschen vom Shopping und in einer unglaublichen Hitze) sind wir dann endlich oben angekommen. Fotos vom schoenen Rundblick geschossen, etwas ausgeruht, die Aussicht genossen und schon gings wieder abwaerts. Unten angekommen fuhren wir im Taxi direkt zum Flughafen. Unser Flug hatte dummerweise eineinhalb Stunden verspaetung weshalb wir ziemlich spaet in Quito ankamen, wo wir dann abgeholt wurden und etwas nach Mitternacht waren wir schon in latacunga. Der Trip an die Kueste hat mir sehr sehr gut gefallen, und es war schoen nur mit meiner mama und meinem Kleinen Bruder zu reisen, da wir wirklich alles machn konnten was wir wollten und nicht die Wuensche von 3 weiteren Geschwistern zu beachten hatten. Ausserdem verstehe ich unglaublich gut mit meiner Mama und es war toll, einoige Tage nur mit ihr zu verbringen!
Am Wochenende habe ich dann etwas Zeit mit meiner Familie verbracht und ausgeruht und am Montag bin ich mit einem Freund noch einmal zum Cotopaxi gefahren. Da meine Mama auch unbedingt zum Cotopaxi fahren wollte haben wir sie mitgenommen. Diesmal wollten wir dann auch bis zur Schneegrenze hochsteigen, sind aber nur sehr langsam vorwaertsgekommen und nach einem anstrengenden Aufsteig konnte meine Mami dann nicht mehr und wir beide sind alleine weitergezogen, waehrend meine Mama in der Berghuette auf uns gewartet hatte. Wir sind dann auch tatsaechslich bis zur Schneegrenze hochgestiegen, welche auf schaetzungsweise 5300 m.ü.M liegt. Dort haben wir dann Fotos im Schnee geschossen (den Schnee sollte man eigentlich eher eis oder Gletscher nennen) die aussicht genossen, etwas ausgeruht und sind dann langsam wieder runtergestiegen. In der Berghuette haben wir eine heisse Schokolade getrunken, es war schon etwa 5 Uhr nachmittags als uns ein Bergfuehrer darauf hinwies, dass der Nationalpark um 4 Uhr schliesst, und wir eventuell nicht mehr aus dem Park rausfahren koennten und hier uebernachteun muessten... Da sind wir natuelich schnell aufgebrochen, bis zum Auto hinuntergestiegen und dann machten wir uns auf den langen Weg bis zum Eingang zum Park. Der Weg war ziemlich schwierig befahrbar durch den Nebel und es wurde auch schon etwas dunkel, weswegen wir nur sehr langsam vorankamen. An einer Stelle war der Weg durch das Schmelzwasser so zerstoert dass wir fast steckenblieben und wir verbrachten etwa 20 minuten dort um das Auto aus dem Schlam zu ziehen. Schlussendlich kamen wir dann unten an und zum Glueck hatten die Parkwaechter ein gutes Herz und liessen uns nach einigem Betteln raus, und schnellstens fuhren wir nach Hause. Der Tag am Cotopaxi war sehr abenteuerlich und wir alle drei waren todmuede und fertig, war aber ein cooles Erlebnis!
Meine letzten beiden Tage in Ecuador verbringe ich jetzt mit dem packen, Geschenke und Andenken einkaufen, Sachen erledigen und mich verabschieden...
Zurzeit habe ich es noch gar nicht richtig realisiert dass es in wenigen Stunden schon wieder zurueckgeht und es ist ein komisches Gefuehl zu wissen dass das ganze Abenteuer Austauschjahr bald schon vorbei ist. Ich habe mir hier in Ecuador ein zweites Leben aufgebaut, habe eine Familie gefunden die ich liebe wie meine eigene, habe viele Freundschaften geschlossen, fliessend Spanisch gelernt und das wunderschoene Land Ecuador mit seiner Kultur, seinen Menschen und seinen Landschaften kennengelernt . Fuer all diese wunderschoenen Erlebnisse in diesen 10 Monaten bin ich unglaublich dankbar und ich muss sagen dass es eine der besten Entscheidungen meines Lebens war, dieses Austauschjahr in Ecuador zu verbringen.

Das waers also von heute, Glueckwunsch wenn ihr den ganzen riesen Beitrag durchgelesen habt, das naechste Mal melde ich mich schon wieder aus der Schweiz...
Am 18.Juni um 18.35 landet mein Flugzeug am Flughafen Zuerich.

Liebe Gruesse
Sonja

Mittwoch, 19. Mai 2010

una semana maravillosa....

..eine wunderschoene Woche habe ich hinter mir.
Am letzten Freitag bin ich von den Galapagosinseln nach Hause gekommen und ich moechte euch jetzt ueber eine der allerbesten Wochen meines Austauschjahres erzaehlen.

Am Freitag, dem 7. Mai bin ich zusammen mit einem Kumpel Im bus nach Quito gefahren. Wir fuhren in Latacunga um Mittagszeit los und eineinhalb Stunden spaeter kamen wir beim Terminal im Sueden von Quito an. Von dort nahmen wir den Trolleybus und kamen dann nach einer abenteuerlichen Fahrt und einem zuenftigen Fussmarsch endlich bei meiner Tante an. Dort haben wir nur das Gepaeck abgeladen und fuhren dann zum CCI, einem grossen Einkafszentrum, wo wir schlittschuhlaufen gingen. Schlittschuhlaufen war richtig toll, ich habe mich ein kleines bisschen wie im schweizer Winter gefuehlt, aber nur ein kleines bisschen. Danach gingen wir noch Pizza essen und dann fuhr ich wieder zu meiner Tante un meinem Onkel nach Hause. Da ich davor noch gar nicht viel von den Sehenswuerdigkeiten in Quito kennengelernt hatte, haben wir die gelegenheit genutzt und mein Onkel hat mich zum Centro Historico, also zur Altstad Quitos mitgenommen. Dort haben wir einige Runden im Auto gedreht, die schoenen Gassen bei Nachtbeleuchtung betrachtet und sind dann zu einem Aussichtspunkt gefahren. Vor dort aus hatten wir einen wunderschoenen naechtlichen Ueberblick ueber die Altstadt und auch viele weitere Teile Quitos. Am naechsten Tag habe ich am Morgen schoen ausgeschlafen und am Nachmittag sind wir mit der Familie meines Onkels zu MItad del Mundo (Mitte der Welt), also dem Aequator gefahren. Die "Mitad del Mundo" besteht aus einem kleinen Doerfchen mit Souvenirshops Restaurants und Museen und natuerlich der Aequatorlinie und dem grossen Denkmal (welches aber etwas falsch gesetzt wurde, die "richtige" Mitad del mundo liegt etwa 300 Meter davon entfernt). Wir haben richtig viele Fotos geschossen und auch zwei Museen besucht, das eine ueber die ethnischen Gruppen Ecuadors und das andere war eine Miniatureausblidung der Altstadt Quitos. Zum Schluss gingen wir noch Eis essen und danach schon wieder nach Hause. Dort packte ich meine Sachen und mein Onkel brachte mich zum Hostel, wo wir Austauschschueler die Nacht vor dem Flug nach Galapagos verbringen wuerden. Dort angekommen (um etwa 20 Uhr) habe ich gemerkt dass die anderen Austauschschueler entweder schon in den Ausgang gegangen oder noch gar nicht angekommen sind, es war jedenfalls niemand sonst dort. Ich habe also meinen Kumpel Marco angerufen, er hat mich dort im Auto abgeholt und wir haben eine kleine Runde gedreht, und sind dann zu seinem Quartier gefahren wo wir zusammen mit einigen Freunden in eine Karaokebar gegangen. Spaeter ist dann auch noch Nele (meine deutsche Freundin von den Austaus hschuelern) dazugekommen und wir haben einen super Abend verbracht. Etwa um 2 Uhr sind wir dann wieder beim Hostel angekommen und Nele und ich beschlossen, gar nicht mehr zu schlafen da wir in gut 2 Stunden eh wieder aufstehen mussten.
Am naechsten Tag sind wir dann also um 4 Uhr morgens am Flughafen angekommen, ziemlich muede, und nach einer Schminkrunde im Bad und einem kleinen Fruehstueck gings dann endlich los ins Abenteuer GALAPAGOS..

Tag 1:
Nach einem etwa 3stuendigen Flug von Quito ueber Guayaquil kamen wir dann endlich in Baltra, Galapagos an. Der Flughaen in Baltra ist der kleinste den ich in meinem ganzen Leben gesehen habe und besteht nur aus einem kleinen Holzgebaeude, welches an den Seiten groesstenteils offen ist :) Am Flughafen sollten wir dann also von unserem Reisefuehrer abgeholt werden, der aber leider nicht kam.nAch etwa zwei Stunden wurden wir dann tatsaechlich endlich abgeholt und los gings im Bus. In einem Boot ueberwuerten wir einen kleinen Kanal und gelangten so auf die insel Santa Cruz, wo wir nach einer weiteren Busfahrt dann endlich am Hafen ankamen und auf unser schiff gebracht wurden. Dort haben wir die Zimmer bezogen, es gab Mittagessen und danach ging es gleich mit Programm weiter. Wir besuchten so etwas wie einen Zoo wo wir jede menge Schildkroeten, Leguane viele Tierarten mehr zu sehen bekamen.Danach hatten wir den Abend zur freien Verfuegung und wir gingen im Dorf eis essen und einige Sachen einkaufen..
Tag 2
Am zweiten Tag hiess es frueh aufstehen, um 7 Uhr gab es fruehstueck und danach gings auch gleich schon los. Wir waren in der Nacht zu einer anderen insel geschifft und machten uns somit gleich teinmal auf, diese Insel (ich kann mich leider nicht mehr an den namen erinnern) zu erkunden. Auf einem kleinen Spaziergang konnten wir von weitem Flamingos betrachten, sahen wunderschoene Landschaften und gelangten schlussendlich zu einem traumhaft schoenen strand. Nachdem wir dann genuegend Fotos geschossen und den Strand genossen hatten gings wieder zurueck aufs schiff. Am Nachmittags gingen wir Tiefwasserschnorcheln, was ein unglaubliches erlebnis war, wir sind mit Seeloewen geschwommen und haben viele verschiedene Fischarten gesehen.
Nach dem Schnorcheln ging es weiter zu einem Strand wo wir wiede retwas schnorcheln konnten und einfach Zeit am Strand verbrachten.
AmAbend gabs dann viel Freizeit (wo wir unter anderem vom Schiffdach ins Meer sprangen) auf dem Schiff und in der nacht wurde wieder auf eine andere Insel zugesteuert.
Tag 3
Der dritte Tag war fuer mich der schoenste,wir besuchten die Insel "la Española".
Am VOrmittag machten wir eine Wanderung und wir kamen wunderschoene Landschaften zu sehen, wilde Klippen und ruhige Straende.. Wir konnten auch viele Verschiedene Tierarten betrachten, Seeloewen, Krebse, Boogies (Voegeln mit knallig hellblauen Flossen ). Die wanderung war wirklich unglaublich schoen und wir haben total viele tolle Fotos geschossen. Am Nachmittag sind wir wieder schnorcheln gegangen und danach an einen traumhaften Strand wo wir etwa 2 Stunden zur freien Verfuegung hatten. Der ganze Strand war voll von schlafenden Seeloewen und wir haben unglaublich viele Fotos geschossen, ein bisschen gebadet und viel Spass gehabt.
Tag 4
In der Nacht zu Tag 4 steuerten wir auf die Insel San Cristobal zu. Am Vormittag gabs wieder einen kleinen Spaziergang und danach gingen wir in einem Kanal zwischen zwei inseln schnorcheln. Dort haben wir total viele Seeloewen, Rochen und Schildkroeten gesehen. Ich bin sogar etwa 10 Minuten lang ganz alleine mit einer Schildkroete geschwommen, was ein sehr schoenes Erlebnis war. Am Nachmittag gingen wir in ein Dorf auf San Cristobal, wo wir zuerst ein kleines Museum ueber Galapagos besuchten, und dann teilten wir uns in 2 Gruppen auf. Die einen gingen surfen und die anderen, ze denen ich gehoerte genossen den Nachmittag im Dorf. wir gingen zuerst in ein Restaurant etwas trinken, und dann auf grosse Souvenirsuche. Als wir dann alle genuegend Souvenirs eingekauft hatten wurden einige freundinnen und ich sowie unser Guide von einem seiner Freunde zum essen eingeladen und wir haben dann denn spaeteren Nachmittag auf der Terasse beim grillieren verbracht was sehr schoen und total lustig war. Dann war auch schon der letzte Abend auf dem Schiff da und der wurde natuerlich auch ordentlich gefeiert :)
Tag 5
Am fuenften und letzten Tag ging es schon vor dem Fruehstueck los. Auf der Insel Santa Cruz machten wir nocheinmal eine kleine Wanderung, sahen schoene Landschaften, Pflanzen und Tiere. Nach dem Fruehstueck hiess es dann auch schon packen und los aufs Festland. Nachdem wir dann vom wieder etwas verspaeteten Bus auf den Flughafen gebracht wurden gaben wir unser gepaeck auf und der Flug zollte eigentlich um 10.40 losgehen. Natuerlich war er aber total verspaetet und wir mussten etwa 4 Stunden warten bis es dann endlich losging. In Guayaquil wartete dann eine weitere boese ueberraschung auf uns, es wurde naemlich mitgeteilt, unser flugzeug haette einen technischen Fehler und wir muessten deswegen wieder etwas warten. Bis sie dann wieder ein neues FLugzeug gefunden hatten verging wieder einige zeit und schlussendlich kamen wir mit ziemlich viel Verspaetung um etwa 19 Uhr in Quito an.
Dort gings zuerst einmal zum Hotel, dann fuhr ich mit einigen Freunden zum Quicentro, einem Einkaufszentrum wo wir ein bisschen herumschlenderten und Pizza assen und dann ging ich auch schon schlafen.

Am naechsten Tag besuchten wir noch it einigen Freunden den Artesanias markt in Quito, ich kaufte viele schoene Souveniers und dann gegen Abend ging es endlich wieder nach Hause, nach Latacunga, wo meine Familie schon sehnsuechtig auf mich wartete. <3

Das war also mein Galapagos abenteuer, jetzt bleiben mir noch etwa 3 Wochen bis ich schon nach Hause fliege, und ich habe noch viel vor... Machts gut und bis zum naechsten Bericht!!
Sonja

Montag, 19. April 2010

Ibarra

Nun habe ich endlich etwas Zeit gefunden um euch von meinem Trip nach Ibarra zu berichten..
Am Morgen nach dem Konzert (also an Karfreitag) fuhren wir also von Quito nach Ibarra, eine Strecke von etwa 2 Stunden.. In Ibarra angekommen machten wir Halt an einem kleinen und wunderschoenen See ein bisschen ausserhalb von Ibarra um Zmittag zu essen. Danach fuhren wir ein bisschen um den See herum un konnten die total schoene Landschaft betrachten und schossen viele Fotos. Danach amchten wir uns auf die Suche nach einem Hotel und nach etwa 4 Runden durch die Stadt fanden wir dann schlussendlich auch eines. Den Abend verbrachten wir dann bei irgendwelchen Verwandten in San Antonio einem Dorf etwas ausserhalb von Ibarra. Dort konnten wir eine unglaublich eindrueckliche Darstellung (also wie ein Theaterstueck) der Kreuzigung von Jesus anschauen die wirklich riesig mit total viel Aufwand durchgefuehrt wurde...
Am naechsten Tag fruehstueckten wir wieder bei diesen Verwandten (ich glaube das war irgendwie die Schwester von der Frau vom Cousin meines Gastvaters...) und sie nahmen uns dann mit an einen Ort etwas in den Bergen (in einer super schoenen Landschaft) wo es ein Frei- und Thermalbad gab... Da es schoen warm war gingen wir dann auch richtig baden und verbrachten einen schoenen Vormittag... etwa um 4 Uhr nachmittags gings wieder zurueck nach Ibarra und von dort direkt nach Atuntaqui, einer kleinen Stadt die sehr beruehmt ist fuer Kleidung.. und die Strassen sind wirklich voll von Kleidergeschaeften..!! Wir Maedels waren also im Paradies und zur feier des Tages hat unser Papa dann auch allen etwas gekauft :)
Am naechsten Tag war dann shcon Sonntag und somit gings wieder nach Hause.. Auf dem Weg haben wir noch Halt an einem weiteren See gemacht, einige Andenken gekauft und Fotos geschossen... einen zweiten Halt gabs in cayanne (ich glaube die Stadt hiess so) wo wir fruehstueckten und einige Spezialitaeten probierten und dn gings auch schon ab nach Quito.. Dort assen wir Zmittag bei meiner Tante und verbrachten den Nachmittag dort und gegen Abend waren wir wieder in Latacunga..
Und am naechsten Tag hiess es schon wieder Schule ... :)

Das war also mein Trip nach Ibarra, wo es mir sehr gut gefallen hat, es gibt sehr schoene Natur rund um Ibarra und es war schoen wieder einmal etwas neues kennenzulernen!
Nun sind es noch genau 60 Tage bis ich wieder nach Hause fliege und Ich will eigentlich nicht so wirklich weg von hier... Ich moechte jetzt einfach noch so viel wie moeglich unternehmen, erleben, sehen und die letzten Wochen gut ausnutzen!!

Mittwoch, 7. April 2010

GUNS'N'ROSES

Am 1 April kam die amerikanische Rockband Guns'n'Roses zum ersten Mal ueberhaupt nach Ecuador und ich wollte mir dieses Ereignis natuerlich nicht entgehenlassen!! So beschloss ich also zusammen mit meiner schwester (die eigentlich wirklich nichts mit Rock am hut hat) zum Konzert zu gehen. So machten wir uns also am morgen des letzten Donnerstags zusammen mit dem Freund meiner Schwester und dessen Freunden auf nach Quito. Dort holten wir noch einen weiteren Freund in seiner Wohnung ab und alle zusammen kamen wir um etwa 16 Uhr beim Stadion Atahualpa, wo das Konzert stattfand, an. Vor dem Stadion hatte sich schon eine riesige Menschenmenge angesammelt (alle schoen schwarz gekleidet, meine Schwester war doch etwas veraengstigt :) ) und wir draengten uns dann in die lange Schlange ein, wo ein weiterer Freund schon am anstehen war. Die zwei Stunden Wartezeit, bis man uns um 18 Uhr endlich reinliess verging eigentlich relativ scnell, da wir von lauter Cuencaños (Maenner aus Cuenca, einer Stadt im Sueden Ecuadors) umgeben waren, die auch schon etwas angetrunken waren und uns mit ihrem lustigen Dialekt sehr gut unterhielten :)
Wie schon gesagt, um 18 Uhr liessen sie uns dann endlich rein, und wir wurden gut kontrolliert, und ich musste sogar meinen schoenen Schweizer Militaergurt abgeben ):
Endlich drin angekommen, wurde uns bewusst, wie nahe wir an der Buehne waren... Ich bin ziemlich schlecht im schaetzen aber ich wuerde sagen es waren etwa so 15 Meter oder ein bisschen mehr. Als wir dann endlich den Platz gefunden hatten hiess es wieder einmal warten... Und wir warteten bis um etwa 20 Uhr, als die erste Vorband (eine Rockband aus Ecuador) zu spielen begann.. darauf folgten zwei weitere Vorbands und danach (um etwa 22 Uhr) hiess es einmal mehr warten...... Ich war schon ziemlich muede und wir konnten uns unmoeglich setzten, da unglaublich viele Leute um uns herum waren aber meine Beine haben mir wahnsinnig wehgetan vom vielen stehen. Dann, etwas nach Mitternacht, mit guten 4 Stunden Verspaetung kamen dann endlich die Guns'n'Roses. Und das Konzert war einfach ein riesiges Spektakel... Die ganze Muedigkeit war weg und es hat sich wirklich, wirklich gelohnt, so lange zu warten..!!! Wir haben mitgesungen, geschrien und sind wie sild rumgesprungen... Und die Guns haben wirklich all die besten Songs gespielt und es war einfach unglaublich..!!!!! Nach etwa zweieinhalb Stunden war das Konzert dann zuende..
Und als wir dann noch etwa eine halbe Stunde warten mussten, bis wir aus dem Stadion rausdurften, konnten wir uns dann endlich endlich zum ersten Mal nach mer als 10 Stunden stehen absetzen. Um etwa 3 Uhr morgens waren wir dann draussen und ussten noch ewig lange durch Quito laufen, um ein Taxi zu finden.. Und so ging dieser lange lange Tag dann zuende. Am naechsten Tag fuhren wir mit meiner Familie nach Ibarra, davon erzaehle ich euch im naechsten Bericht. Jedenfalls war ich die nachsten Tage und bis jetzt immer noch ein bisschen traumatisiert vom Konzert, weil es einfach genial war und eines meiner allerbesten Erlebnisse in diesem Jahr..!!

Das wars auch schon wieder von heute, in den naechsten tagen werde ich euch dann von unserem Trip nach Ibarra erzaehlen.
Machts gut, Sonja


ps: was ich bei meinem Geburtstagsbericht noch vergessen habe... Am Abend meines Geburtstags gab es ein kleine Erdbeben hier in Latacunga. etwa 10 Sekunden lang hat das Haus ein bisschen gewackelt.. war aber wirklich nicht stark. :)

Geburtstag

Hola amigos :)
Mit etwas Verspaetung möchte ich euch nun endlich erzählen, wie ich meinen 16Geburtstag hier in Ecuador erlebt habe. Am 25. März ging ich wie normal zur Schule, wo uns aber mitgeteilt wurde, dass wir, das heisst meine Klasse, wegen eines Vorfalls den ganzen Tag keinen Unterricht haben werden. Also hatten wir neun Freistunden. Alle haben mir natürlich zum Geburtstag gratuliert und “cumpleaños feliz” gesungen und dann wurde ich gleich einmal in die ecuadorianischen Gebutrstagstraditionen eingeführt. Es ist hier üblich, dem Geburtstagskind mit einem Ledergürtel die Anzahl Jahre, die man alt wird, auf den Hintern zu schlagen. So wurde ich also 16-mal abgepeitscht, was doch ziemlich schmerzhaft war!! Danach haben wir uns alle zusammen hingesetzt, gesungen, Fotos geschossen… Es gab sogar noch Kuchen für alle und wir haben wirklich einen tollen Tag verbracht. Am Nachmittag bin ich mit meiner Gastschwester und einigen Klassenkameraden zu einem Freund nach Hause gegangen, wo wir meinen Geburtstag dann noch einmal im kleinen Kreis gefeiert haben. Zuhause wurde am Abend für mich im Kreise meiner Familie fein gekocht (ich hatte mir Tacos, also mexikanisches Essen gewünscht). Wir hatten meine Tante und meinen Cousin eingeladen und alle haben dann noch einmal für mich gesungen und so haben wir wirklich schön gefeiert. Zum Glück wurde ich dann von einer weiteren ecuadorianischen Tradition verschont, bei der das Geburtstagskind kopfüber mit dem Gesicht in die Torte gedrückt wird. Mein ecuadorianischer Papa hat mich gefragt, was ich mir den zum Geburtstag wünsche und da ich nicht unbedingt etwas Materielles wollte, habe ich mir eine Reise mit der ganzen Familie an den Strand gewünscht. Somit werden wir im April irgendwann an die Küste fahren, worauf ich mich schon sehr freue.

Am Tag nach meinem Geburtstag war eigentlich eine grosse Party mit all meinen Freunden geplant, aber als ich (schon typisch ecuadorianisch wieder einmal etwas verspätet) ankam, hatten sich einige Freundinnen mit dem Bruder der Gastgeberin zerstritten und deswegen waren alle Gäste schon wieder gegangen. Die Fiesta war also im Eimer und ich war zuerst etwas traurig, da ich mich halt schon lange gefreut hatte und es mein einziger Geburtstag hier in Ecuador ist, aber wir werden die Party sicherlich noch nachholen!

Einige Tage vor meinem Geburtstag ist von meiner Familie ein Paket voll Schweizer Schokolade angekommen (an dieser Stelle vielen Dank an meine Familie), womit ich meine Familie und meine Klasse beschenkt habe. Die Schokolade war schnell aufgegessen und meine Familie und alle Freunde waren hin und weg!

das wars also schon von meinem geburtstag, bis bald!!

Dienstag, 16. März 2010

Unterschiede....

Hola!!
Heute moechte ich euch einige kleine Dinge aufzaehlen, die mir hier am Anfang besonders aufgefallen sind, und die anders sind als in der Schweiz, oder einfach typisch Ecuador:

Essen & Trinken:
-Hier wird eigentlich selten mit Gabel und Messer gegessen, oefters einfach mit einem Loeffel oder nur einer Gabel. Fleisch wird mit den Haenden gegessen oder einfach auf die Gabel gespiesst und abgebissen. Und ich habe mich schon einige Male darueber aufgeregt, weil ich das dumme Spiegelei einfach nicht so toll mit dem Loeffel zerschneiden konnte :)
-Es gibt hier jeden Tag Reis. Ohne Reis gehts nicht. Reis mit Fleisch. Reis mit Poulet. Reis mit Pommes (und Fleisch natuerlich). Reis mit Spiegelei (mein Favorit)Reis mit Lasagne. Reis mit Spaghetti. Reis mit........
-Alle Ecuatorianer lieben Pizza ueber alles. Obwohl meiner Meinung nach die Pizza hier zwar lecker, aber nicht mit Pizza in der Schweiz oder Italien vergleichbar ist.
-Hier trinkt wirklich niemand Wasser. Die meisten Ecuatorianer koennten ohne Cola nicht leben. Bei mir zuhause gibts also immer nur Coca Cola oder andere Sodas (ich weiss das Wort gerade nicht), wie Fanta oder aehnliches. Ich habe mich zum Glueck aber schon durchgesetzt, dass meine Mama immer Wasser kauft, denn
-Das Leitungswasser ist nicht unbedingt trinkbar, deswegen kann man 5Liter-Flaschen von Wasser kaufen.
-Es gibt nur Gasherde, keine Elektronischen.
-Wenn man mit einigen Freunden ein Bier oder ein anderes alkoholisches Getreank trinkt, wird jeweils nur eine oder zwei Flaschen gekauft und eine Person schenkt dann in das Glas immer ein bisschen ein, und so macht man immer die Runde.

Gewohnheiten, Alltag:
-Das Telefon oder Handy wird hier immer mit "Alo" abgenommen, es wird also nicht gleich der Name genannt, sodass ich oft einfach keine Ahnung hatte, mit wem ich ueberhaupt rede. Jetzt ist das alo schon so zur Gewohnheit geworden, dass es warscheinlich schwierig wird, mir das in der Schweiz wieder abzugeweohnen :)
-Hier ist niemand puenktlich. Wenn man sich irgendwo um 16. Uhr trifft, ist man bestimmt nicht vor 16.30 dort. Ich erinnere mich gut an die ersten Wochen als wir uns am Nachmittag jeweils mit den anderen Austauschschuelern und einigen Ecuatorianern im Park getroffen haben und um punkt 4 oder sogar 5 Minuten vorher dort waren und die ersten Ecuatorianer dann so anch 20 Minuten eintrafen :) Wenn zuhause jemand sagt, um 7 Uhr gehts los, faengt man um / Uhr an, sich bereitzumachen. Und bei Einladungen gilt es eher als unhoeflich, puenktlich zu erscheinen, da die Gastgeber dann noch lange nicht bereit sind :)
-Hier wird immer im Auto rumgefahren. Auch zu den Grosseltern die glecih um die Ecke wohnen gehts mit dem Auto. Und die oeffentlichen Verkehrsmittel meide ich lieber, da die Stadtbusse immer unglaublich ueberfuellt sind, stinken und ausserdem auch Diebstahlgefahr besteht.
-Die Lieblingsbeschaeftigung eines jeden Jugendlichen besteht dann auch darin, abends in seinem Auto mit einigen Freunden ewig lange durch die Stadt zu fahren, "dar una vuelta" also eine Runde drehen, ohne eigentliches Ziel :) Kommt auch oefters vor dass wir uns zu siebt oder acht in ein Auto quetschen oder auf einem Pick-up hinten mitfahren, was unglaublich viel Spass macht!
-Das Taxi kostet in meiner Stadt imer nur einen Dollar, und auch in groesseren Staedten ist es wahnsinnig billig, weshalb es unglaublich viele Taxis gibt und diese auch extrem viel benutzt werden.
- An jeder Ecke oder einfach jede 30 Meter gibt es sogenannte "Tiendas" also ganz kleine Laeden in denen man alles findet... Jede Menge Suessigkeiten, Esswaren, Fruechte, Getraenke, aber auch verschiedenste Hashaltsartikel.
-Es wird oft an der Anzahl Autos, die eie Familie besitzt, gezeigt, wie viel Geld eine Familie hat.
-Geschaetzt die Haelfte aller Ecuatorianer mt Auto haben einen Hyundai Tucson :D

Wetter, Klima:
-Das Klima in Ecuador ist verrueckt. Es gibt zwar keine Jahreszeiten, aber das Wetter wechselt nur schon in einem Tag staendig. Man sagt deswegen auch, dass man in Ecuador die vier Jahreszeiten an einem tag erleben kann. Mal schein die SOnne und fuenf Minuten spaeter regnet es aus Stroemen und weitere 5 Minuten spaeter ist es wieder total heiss.
-Die Sonne ist wahnsinnig drueckend und stark. Als hellhaeutige europaerin brauche ich deswegen auch eine extrastarke Sonnencreme, da ich mich wahnsinnig schnell verbrenne.
-Wenn es etwa 20 Grad oder etwas weniger hat wird schon von allen gejammert wie kalt es doch sei und sie wuerden wohl bald erfrieren. (Wenn die wuessten wie der Winter in der Schweiz ist.....)

Schule:
-Das Klassenzimmer wird in der Schule nie gewechselt, die Lehrer kommen jeweils fuer die Stunde ins Klassenzimmer.
-Es gibt eine Schuluniform.
-Fuer den Sportunterricht zieht man sich nicht um, sondern kommt mit der Sportuniform zur Schule. Der Sportunterricht findet auch immer draussen statt, ob es jetzt regnet, oder die SOnne scheint.
-Wenn jemand die Antwort weiss, wird immer laut reingerufen.
-Kommt vor, dass jemand waehrend der Unterrichtsstunde einfach anfaengt Gitarre zu spielen.


Fehlen noch unglaublich viele Sachen, ich habe jetzt aber keine Zeit mehr....
Fortsetzung folgt!!!

Mittwoch, 10. März 2010

Karneval, Valentinstag, Vulkane...

HOLA!! Endlich komme ich wieder einmal dazu, etwas zu schreiben... Ich bin hier wie immer schoen beschaeftigt und die Zeit vergeht wie im Flug. Schon ist Maerz und es geht immer mehr auf meinen Geburtstag (25.Maerz) zu, fuer den wir schon eine grosse Fiesta geplant haben :)
Ich weiss jetzt auch schon, wann ich wiede nach Hause komme.... Am 17. Juni fliege ich hier ab und komme am 18. Juni 09 wieder in Zuerich an... fehlen also nur etwas mehr als drei Monate und ich kann es wirklich kaum glauben, das die Zeit so schnell vorbeigegangen ist!!! Es gibt so viele Sachen die ich an Ecuador so sehr mag und ich habe hier eine zweite Familie und viele neue Freunde gefunden, die ich auf jeden fall wahnsinnig vermissen werde. Ich habe Spanisch zu sprechen gelernt und viele neue Dinge kennengelernt.Es gab schwierige aber auch wunderschoene Momente aus denen ich viel gelernt habe! Und jetzt sind schon fast 7 Monate meines austauschjahres vorbei und ich moechte die letzten Monate einfach noch voll und ganz geniessen!! Nun werde ich euch aber noch ueber meinen Februar erzaehlen:

Februar bedeutet in Ecuador Karnevalszeit. Und Karneval bedeutet unglaublich viel Spass. Hier in Ecuador besteht Karneval nicht wie in der Schweiz aus Guggenmusik, Konfettischlachten und Verkleidungen, sondern aus riesigen Wasserschlachten. Auf der Strasse ist man nirgends mehr sicher, denn an jeder Ecke wird man mit Wasserbomben beworfen oder einem wird sogar einen ganzen Eimern voll Wasser angeleert. Vor meiner Schule war jeweils die Hölle los und ich bin einige Tage lang nie trocken nach Hause gekommen. Und ich als “gringa” musste natürlich reichlich in den ecuadorianischen Karnevalsbrauch eingeführt werden und wurde immer als erste von allen nass gemacht. Es wird aber nicht nur mit Wasser gespielt, das wäre ja langweilig. Kann also gut sein, dass dir plötzlich ein Ei an den Kopf fliegt oder Mehl in die Augen. Auch gibt es spezielle Schaumsprays, bei denen wir uns wirklich total von Kopf bis Fuss voll gespritzt haben. Einmal, vor meiner Schule, bin ich von einigen Jungs gepackt worden, weggetragen, auf den Boden gelegt und dann von einem gigantischen Eimer voll Wasser, gemischt mit viel Erde, überleert worden und mit einem lauten “Bienvenida en Ecuador” (Willkommen in Ecuador) wieder freigelassen. So kam ich dann zuhause klitschnass und voller Erde an und verbrachte erst mal gut 2 Stunden damit, meine schöne blauweisse Uniform von Hand zu waschen. Einige Male haben wir uns auch mit einigen Freunden getroffen, um Karneval zu spielen und haben unter anderem unser ganzes Haus mit Schaum voll gespritzt und uns einmal mit der ganzen Kleidung in einen Pool gestürzt. :)

Neben dem ganzen Karnevalspass habe ich aber auch noch einige andere Dinge erlebt. Am 14. Februar war, wie auf der ganzen Welt, auch in Ecuador der Valentinstag. Valentinstag ist hier ein ziemlich grosses Ding und es wurde schon Wochen davor diskutiert und überlegt, was man sich den schenken und mit dem Freund unternehmen soll. In der Schule wurden wie wild Karten, Rosen und andere Geschenke verteilt. Ich habe den Valentinstag schlussendlich mit meinen Schwestern und dem Freund meiner grossen Schwester in Salcedo, einem Dorf in der nähe von Latacunga verbracht, wo wir gepicknickt und natürlich auch zünftig Karneval gespielt haben (wobei ich von einem kleinen, fremden Jungen aus dem Hinterhalt angegriffen wurde).

Dann gab es kurze Ferien, das heisst, wir hatten 2 Tage schulfrei! Mit meiner Familie fuhr ich nach Riobamba, wo wir von einem Freund, der früher für meinen Gastvater gearbeitet hat und seiner ganzen Familie zum Essen eingeladen wurden. Die Familie wohnt ziemlich auf dem Land und wir haben uns schon gefragt, ob wir wohl wieder heil nach Hause kommen würden, als wir nach einer – so schien es – unendlichen Fahrt auf eher etwas schlechteren Strassenverhältnissen, endlich in dem kleinen Dorf angelangt sind. Die Familie gehört eher zu den ärmeren Familien Ecuadors, was man an den Lebensverhältnissen schnell erkennen konnte. Wir wurden aber unglaublich herzlich aufgenommen und versorgt und es war eine gute Erfahrung, auch einmal das Leben in der Unterschicht des Landes kennen zu lernen. Das kleine Dorf, in dem wir zu Besuch waren, lag am Hang eines grossen Hügels, direkt gegenüber des aktiven Vulkans „Tungurahua“, der dann auch fleissig Asche gespuckt hat, was doch auch ein nicht unbedingt alltägliches Erlebnis war... :)

Ansonsten habe ich viel mit meinen Freunden und Schwestern unternommen, besonders it meiner 18-jaehrigen Gastschwester Maria Fernanda, bevor diese am 24.Februar fuer sechs Monate in die USA geflogen ist.. Es war sehr traurig mich von ihr zu verabschieden, da Maria wirklich wie eine Schwester fuer mich geworden ist und ich leider nicht weiss, wann ich sie wiedersehen werde ):
Ich habe aber immer noch meine anderen beiden Schwestern und jetzt halten wir umso mehr zusammen! Letzte woche ist sowas wie ein kleiner Jahrmarkt nach Latacunga gekommen, mit verschiedenen Bahnen und Sachen wie Schiessbuden, was dann natuerlich auch alles einmal kuenftig ausgetestet werden musste. Letzten Samstag war ich mit einigen Freunden in einer Disco, die eigentlich erst ab 18 ist und es war so richtig toll :) So ist immer etwas los..!!

Nun wuensche ich euch eine gute Zeit, einen schoenen Fruehling und bis bald
Sonja

Montag, 8. Februar 2010

Fussball & anderes

Hallihallo
endlich wieder einmal komme ich dazu, euch etwas aus von meinem Leben in Ecuador zu erzaehlen. Heute ging ich mit meinem besten Freund Leonardo an mein allererstes Fussballspiel in Ecuador., was eine supertolle Erfahrung war. Zuerst moechte ich euch aber noch ueber einige weitere Ereignisse der letzten Zeit berichten:
Mitte Januar waren standen die “Fiestas del Colegio” also das Schulfest an. Zu diesem Fest gehoerte auch ein Wettbewerb, bei dem jede Klasse zum Thema Kinderrechte ein Video einreichte und so dann die 8 Finalisten ausgewaehlt werden. Meine Klasse hat sich richtig ins Zeug gelegt, wir haben ein Musical geschrieben und fuer die Lieder eine kleine Band zusammengestellt. Fuer die Proben (ich spielte Klavier) habe ich sogar meine geplante Reise an den Strand sausenlassen. An einem Samstag trafen wir uns dann in der Schule, um das Musical zu filmen. Alle waren wirklich zufrieden und die Enttaeuschung war umso groesser, als uns dann mitgeteilt wurde, dass wir uns nicht fuer das Finale qualifiziert hatten. Trotzdem waren alle meine Klassenkameraden am Tag des Finales auf der Tribuehne mit Fahnen und Banden fuer die “Socialitos” also meine Klasse, anzutreffen und das ganze machte riesigen Spass, auch wenn wir nicht aktiv am Finale hatten teilnehmen koennen.
Zu den Schulfestern gehoerten auch ein Gottesdienst und die “Casa abierta”, also ein Tag der offenen Tuere. An diesem Tag wuerden fuer fast jedes Fach Staende aufgestellt und ich durfte stundenlang auf Englisch erklaeren, wie selbergemachte Handtaschen aus alten T-shirts genaeht werden. Was doch eher etwas langweilig war.

Vor etwa einer Woche habe ich meine schoenen langen blonden Haare abgeschnitten. Ich hatte das eigentlich gar nicht vorgehabt, bin einfach zum Friseur gegangen mit der bitte, mir einen neuen schnitt zu verpassen. Und dann hiess es Schnipp-Schnapp, Haare ab. So kurz sind sie aber auch wieder nicht und das Resultat gefaellt mit auch wirklich gut! Auf Facebook kann man Fotos betrachten. :)

Nun aber zum Fussballspiel. Am Morgen um 9 Uhr wurde ich von meinem Freund Leonardo abgeholt und wir sind zusammen im Bus ins ca 45 Minuten enttfernte Ambato gefahren. Dort spielte unser Team "LIGA" aus Quito gegen Macara aus Ambato. Mit Liga-Trikots und -Schals ausgeruestet kamen wir dann gegen 10 Uhr 30 im Stadion an und suchten uns einen Platz. Das Stadion ist nicht mit einem Fussballstadion in der Schweiz vergleichbar.. Es ist zwar gross aber relativ alt und sicher kann man es nicht unbedingt nennen. Innen im Stadion wurden ueberall kleine Staende aufgestellt und von Pommes ueber Reisportionen, Bier, Sandwichs, Colas bis zu Lollipops wirklich alles moegliche verkauft. Auch wurden einem alle moeglichen Fanartikel angeboten.
Langsam aber sicher fuellte sich das Stadion und es wurden auch viele Banden und Fahnen aufgehaengt. Als dann das Spiel begann wurde auch die Athmosphaere richtig aufgeheizt, was eigentlich vergleichbar mit einem Spiel in der Schweiz war. Ich fand mich etwas hilflos vor,d a ich keine der Sprueche auswendig konnte und zwischen all den wild schreienden einfach still dastand xD Von meinen Begleitern wurde ich gewarnt, dass bei einem Goal der Liga alle wie wild herumrennen wuerden. Was ich in diesem Fall denn machen solle, fragte ich. Die antwort lautete: einfach stehenbleiben und aufpassen, dass ich nicht umgestossen werde. Aha. Ich betete zu Gott dass die Liga kein Goal schiessen moege, denn ich hatte doch ziemliche Angst. Zuerst wurden meine Gebete auch erhoert, denn Makara ging mit 2 zu 0 in Fuehrung und ich war ziemlich beruhigt. Dann aber in den letzten Minuten schoss die Liga doch noch ein Goal und wie vorusgesagt begannen alle Leute wie wild abwaerts zu rennen. Ich konnte mich aber gut aus dem ganzen raushalten. Beim zweiten Goal in wenigen Minuten, welches gleichzeitig den Ausgleich bedeutete, kam ich dann aber doch ziemlih drunter und fand mich ca 5 Stufen weiter unten wieder, da mich Leo gluecklicherweise vor den verrueckten gerettet hatte xD ich bin aber wirklich fast druntergekommen.. mein einziger gedanke war "die Ecuatorianer spinnen!". Das Spiel endete dann 2 zu 2 unentschieden, wurde aber wie einen Sieg gefeiert. Nun bin ich wieder zuhause, mit einem grausamen Sonnenbrand und todmuede. aber es war ein tolles Erlebnis, und wir woellen naechste Woche gleich wieder ans naechste Spiel gehen. :)

Das wars auch schon wieder von heute, machts gut und bis bald

Sonja

Donnerstag, 14. Januar 2010

Weihnachten und Silvester

Feliz año nuevo!! Als erstes moechte ich euch allen alles gute im neuen Jahr wuenschen! Schon sind wir im 2010 und es geht langsam aber siher auf die Halbzeit meines Austauschjahres zu!

Endlich habe ich Zeit, um euch ueber meine Feiertage zu berichten!! Am 24. Dezember am Nachmittag lief ich bei strahlendem Sonnenschein und schoenstem Wetter ins Zentrum, um im Internetcafe via Skype ein bisschen mit meiner Familie in der Schweiz zu plaudern. Am Abend machten wir uns fertig, packten die Geschenke ein und fuhren zum Haus einer Tante, wo schon die gesamte Verwandtschaft auf uns wartete. Und dann feierten wir Weihanchten.
Mein Eindruck von Weihanchten in Ecuador war, verglichen zu Weihnachten in meiner Familie in der Schweiz, ziemlich laut und chaotisch. Zuerst wurde Truthan gegessen, da typische Weihanchtsgericht, und danach gabs Geschenke. Ich bekam von meiner Familie ein T-Shirt, Socken und eine Tasche. Typisch hier ist es auch, dass an alle Kinder Saecklein mit Suessigkeiten verteilt werden, so wurden wir also genuegend mit Suessem eingedeckt :)
Danach wurde Musik gehoert, getanzt und (natuerlich nur unter den Erwachsenen) reichlich getrunken.
Am naechsten Morgen gingen wir wieder zum Haus meiner Tante, wo wir uns dann ans Aufraeumen machten und den Rest des Truthans assen. Die naechsten Tage vergingen dann ganz schnell, meine Schwestern und ich genossen es vorallem, endlich einmal Ferien zu haben und richtig schoen lange aussschlafen zu koennen.

Am 31. Dezember redete ich dann nochmal mit meiner Familie in der Schweiz, um allen einen guten Rutsch ins 2010 zu wuenschen, und dann gingen die Feierlichkeiten in Ecuador los. Mit meiner Tante und ihrer Familie machten wir uns am fruehen abend ins Zentrum auf, wo es viel zu sehen gab. Silvester ist hier ein grosses Fest und wird mit viel drum und dran gefeiert. Es ist ein Brauch, grosse Puppen zu bilden, die dann spaeter am Abend verbrannt werden. So konnten wir an jeder Ecke die lebensgrossen Puppen betrachten, die schoen angerichtet und mit Spruechen zum neuen Jahr aufgestellt waren.
Auch ist es typisch, dass einige Maenner sich als Frauen verkleiden und an Kreuzungen vor den Autos tanzen, was doch ein ziemlich amuesanter Anblick ist. :) Viele Leute laufen auch mit Masken herum, so haben mein Cousin und ich uns natuerlich auch typische Silvestermasken gekauft. Spaeter am Abend versammelten wir uns alle im Haus unserer Grosseltern, wo als erstes reichlich gegessen wurde, und draussen wurde zu Musik getanzt. Auch in unserer Familie haben sie Puppen gebildet und sogar ich wurde dargestellt:) Spaeter dann wurde das Testament der Familie verlesen, was auch ein Brauch hier ist, also es wird humorvoll aufgeschrieben was man jedem Familienmitglied im neuen Jahr hinterlaesst. Wieder im Haus, gab es einen "intercambio de regalos", also einen Austausch von Geschenken. Jedem Familienmitglied wurde davor eine Person zugelost, fuer die man dann ein Geschenk besorgen musste. So wurden dann die Geschenke verteilt und ich bekam von meinem kleinen Cousin eine Bluse und Schmuck.
Bald war es dann soweit und kurz vor Mitternacht zuendeten wir die Puppen an, und um Punkt zwoelt wurde dann allen mit einer festen Umarmung ein frohes Neues gewuenscht!
Danach wurde bis in die fruehen Morgenstunden weitergetanzt und gefeiert und aufs 2010 angestossen!!

Das waren also meine Feiertage in Ecuador, ziemlich adners als in der Schweiz, aber doh ziemlich schoen. Besonders an Weihnachten habe ich mir schon gewuenscht, fuer einige Stunden zu Hause sein zu koennen um Weihnachten mit meiner richtigen Familie zu feiern, aber Heimweh konnte man das nicht nennen.
Ich bin richtig gluecklich hier in Ecuador und will gar nicht daran denken, dass es in weniger als 6 Monaten alles schon vorbei ist... Ich habe mir hier in Ecuador ein zweites Leben aufgebaut, habe eine zweite Familie und viele Freunde, und es wird sicher schwer werden, das alles hinter mir zu lassen. Aber ich werde jetzt einfach das Beste aus der zweiten Haelfte meines Austauschjahres machen!

Liebe Gruesse aus Ecuador
Sonja